Goldminen erzielen Rekordgewinne

Die Rentabilität der Goldminen war im letzten Quartal eine der höchsten in der Geschichte und dürfte sich in diesem Jahr weiter verbessern. Trotz sinkender Produktion und immer mehr erschöpften Vorkommen steigen die Gewinne der Produzenten. Die meisten Goldminenbetreiber rechnen mit steigenden Erträgen bei gleichzeitig niedrigeren Kosten.

Aktienkurse der Goldminen stagnieren

Die Aktien der großen Goldminengesellschaften sind in den letzten Wochen abgestürzt und haben die positive Stimmung zunichte gemacht. Schon seit längerer Zeit stagnieren sie auf dem selben Niveau. Der beliebteste Benchmark für große Goldaktien bleibt der ehrwürdige GDX VanEck Gold Miners ETF. Er wurde im Mai 2006 aufgelegt und hat seitdem seinen First-Mover-Vorteil in einen unüberwindbaren Vorsprung verwandelt. Selbst in seinem derzeitigen angeschlagenen Zustand übertraf das Nettovermögen von GDX Mitte der Woche mit 13,0 Mrd. Dollar das des nächstgrößten Goldminen-ETF Konkurrenten um das 25,9-fache und ist damit praktisch der einzige Anbieter in diesem Bereich.

Die größeren Goldminengesellschaften hatten eigentlich ein großartiges Jahr, bis die Aktienmärkte vor einigen Wochen zu bröckeln begannen. Bis Mitte April hatte GDX im bisherigen Jahresverlauf einen satten Anstieg von 27,6% verzeichnet. Barrick Gold und Newmont Corp, die weltweit größten Goldminenbetreiber, haben in den letzten 10 Jahren eine jährliche Rendite von -5,1% bzw. 4,7% erzielt. Ein gleich gewichteter Korb aus beiden Aktien hätte eine jährliche Rendite von -0,2% erzielt.

Goldpreis hält in der jüngsten Zeit Rekotdniveu

In den letzten zehn Jahren hat der Goldpreis in Dollar gerechnet 16% zugelegt und damit das letzte Allzeithoch übertroffen. Aber die Aktien der Goldminen haben sich schwer getan, mit dem Wert des zugrunde liegenden Rohstoffs Schritt zu halten. In den letzten Jahrzehnten wurde der Sektor durch eine Reihe schlechter Entscheidungen bei der Kapitalallokation gebremst, die zu höheren Kosten, geringerer Effizienz und schlechteren Renditen für die Anleger geführt haben.

Jetzt scheinen die Manager jedoch die Probleme in den Griff zu bekommen, die die Branche so lange geplagt haben. Bergbauunternehmen suchen jetzt nach Möglichkeiten, Wachstum und Rentabilität zu steigern. In den letzten fünf Jahren ist der Goldpreis um 44% gestiegen. Immer mehr Zentralbanken kaufen Gold auf und der industrielle Bedarf steigt ebenfalls. Anstatt die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen, versuchen die Goldminenbetreiber, mit sinnvollen Geschäften von diesem Wachstum zu profitieren.

 

Goldminen benutzen schweres Gerät beim Tagebau
Goldminen benutzen schweres Gerät beim Tagebau

Produzenten fusionieren und werden aufgekauft

Die vielleicht bemerkenswerteste Entwicklung war die Fusion der Betriebe von Barrick und Newmont in Nevada. Im Jahr 2019 legten die beiden Branchenriesen ihre Betriebe in diesem Bundesstaat zusammen und schufen damit Nevada Gold Mines, den größten Goldbergbaukomplex der Welt.

Indem sie neue Vermögenswerte erwerben, anstatt sie zu erschließen, können die Bergbauunternehmen die Schwächen des Marktes ausnutzen. Wenn der Aktienmarkt nicht versteht, wie viel ein Unternehmen wert sein sollte, können die Käufer daraus Kapital schlagen.

Das Volumen der Fusionen und Übernahmen ist im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen. Die größte war der Zusammenschluss von Agnico Eagle Mines und Kirkland Lake Gold für 10,6 Mrd. $. In der Zwischenzeit zahlte Newcrest 2,8 Mrd. $ für Pretium Resources und Kinross Gold gab 1,4 Mrd. $ für Great Bear Resources aus. Der Wert der fünf größten Goldfusionen im Jahr 2021 belief sich auf insgesamt 16,1 Mrd. $.

Das kanadische Unternehmen Yamana Gold ist das jüngste Bergbauunternehmen, das sich einem Angebot unterwerfen musste. Das südafrikanische Bergbauunternehmen Gold Fields hat sich bereit erklärt, das Unternehmen in einem Aktientausch zu übernehmen, bei dem das kanadische Unternehmen mit 6,7 Mrd. $ bewertet wird.

Produktion von Gold nimmt ab

Trotz der jüngsten Flut von Übernahmen in diesem Sektor ist die Goldminenindustrie immer noch stark fragmentiert, was darauf hindeutet, dass es noch viel Spielraum für weitere Übernahmen gibt. Der stabile Goldpreis hilft den Bergbauunternehmen, steigende Kosten auszugleichen und ihre Finanzlage zu stärken. Eine bessere Kapitaldisziplin in den letzten Jahren hat es den Bergbauunternehmen ebenfalls ermöglicht, ihre Bilanzen zu stärken.

Zu Beginn dieses Jahres stellte S&P Global Market Intelligence fest, dass die Zahl der Transaktionen im Goldbergbau wahrscheinlich zunehmen wird, „da die Bergbauunternehmen um eine schrumpfende Zahl produzierender Anlagen ringen, um ihre Pipelines voll zu halten“. Auch für größere Produzenten gibt es „weniger Optionen“. Die Knappheit an Goldvorkommen wird dazu führen, dass größere Bergbauunternehmen kleinere Unternehmen aufkaufen werden, die über aktive Minen und qualitativ hochwertigere Projekte verfügen.

(TB)

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