Goldbedarf in der Welt-Wirtschaft

Goldbedarf in der Welt-Wirtschaft – Gold dient nicht nur als Schmuck oder Wertanlage im Safe, auch technische Prozesse sind auf Gold angewiesen. Der industriele Anteil am Goldbedarf beträgt jedoch nur ca 10 Prozent der gesamten Fördermenge und ist daher im Goldchart kaum zu erkennen. Die Hälfte der geförderten Menge Gold wird tatsächlich für den Schmuck verarbeitet, der größte Teil davon in Indien.

Indien größter Verbraucher

Gold: Schacht einer Goldmine
Goldminen-Schacht

Indien ist der größte einzelne Goldverbraucher der Welt. Ein Viertel des weltweit produzierten Goldes wird in Indien gekauft. Kaum verwunderlich, dass in Indien ebenfalls viel von dem verwerteten Goldes in Form von Schmuck in indischen Haushalten in Schränken und an Körpern verweilt. Was meinen Sie wo der Rest des Goldes, der nicht zu Schmuck verarbeitet, oder in der Elektronik verbaut wird bleibt? Richtig; er landet in Form vom Goldbarren und Münzen in Panzerschränken von Banken und Privatanlegern. Schon seit vielen Jahrzehnten wird ein bedeutender Teil des Anlagegoldes bei Zentralbanken gelagert, die es zur Absicherung der jeweiligen Landeswährung einsetzen, obwohl dieses Gold nicht in Form eines Goldstandards mit dem Wert der Währung verknüpft ist. Die Schweiz gilt als letztes Land, dass die Bindung des Goldes an der Landeswährung noch bis 1999 festmachte. In diesem Zusammenhang darf das Golddepot der USA bei Fort Knox nicht umbenannt bleiben. In ihm schlummern etwa 3 Prozent des jemals geförderten Goldes der Menschheitsgeschichte. Der Wert des darin befindlichen Goldes beläuft sich derzeit auf umgerechnet 216 Milliarden Dollar.

Wo lagert das meiste Gold?

 

Aber es geht noch größer: Die Federal Reserve Bank in New York lagert weitere Goldreserven verschiedener Länder, darunter auch Deutschlands ein. Deutschland, das Land mit der zweitgrößten Goldreserve nach den USA lagert dort ca 45 Prozent seiner Reserven ein. Doch Gold hat nur noch eine geringe Bedeutung für die Sicherung einer Währung, obwohl diese Goldbestände der Zentralbanken rund ein Sechstel der globalen Goldbestände darstellen. Die Industrie hat Gold längst wegen seiner vorteilhaften Eigenschaft für sich entdeckt, dem steht lediglich der hohe Preis entgegen. Dennoch wird Gold in vielen technischen Prozessen eingesetzt, natürlich nur in sehr geringen Mengen. Ein Beispiel der Verwendung sind Computerteile/Hardware, oder auch die vergoldeten Steckverbindungen höherwertiger Audio– und Videokabel. Die Vorteile des niedrigeren elektrischen Widerstands sowie des hohe Widerstands gegenüber Oxidation liegen auf der Hand. Die leichte Verarbeitung bzw. Schmiedbarkeit ist ebenso vorteilhaft. Gold lässt sich so dünn schmieden, dass es lichtdurchlässig wird, man kennt es als Blattgold. Diese Form des Goldes lässt sich dann beim „vergolden“ einsetzen.
Diese und weitere andere industrielle Anwendungen sorgen für einen zwar kleinen aber dennoch stetig anwachsenden Bedarf an Gold.

 

Spiegel der Wirtschaft

 

Ein Faktor der den Goldpreis beeinflusst ist auch die wirtschaftliche Entwicklung. Als Beispiel gilt hier die Wirtschaftskrise in den dreißiger Jahren. Nach Ausbruch der Krise sackte der Preis 1929 zunächst ab, verdoppelte sich dann aber in den darauffolgenden Jahren fast. Da Gold im Gegensatz zu anderen Wertgegenständen immer auch einen physischen Wert besitzt, der sich nicht beliebig aufblähen lässt, dient Gold auch als Absicherung gegenüber Inflationsrisiken. Nachlassendes Wirtschaftswachstum geht meist auch einher mit schrumpfender Nachfrage an Gold wie im Goldchart ablesbar. Beispiel dafür ist das Jahr 2011: Als die Wirtschaftskraft in China und Indien abkühlte, ist die Nachfrage aus diesen Ländern zurückgegangen, damit auch die weltweite Nachfrage. Auf den Goldpreis lässt sich das aber nur begrenzt widerspiegeln, denn auch die Goldförderung lässt sich zumindest nach unten hin steuern. Sinkt die Nachfrage, kann dadurch auch das Angebot angepasst werden um Preise nicht zu sehr fallen zu lassen. China ist derzeit das einzige Land, bei dem die Fördermenge noch stetig steigt.

Südafrika, dem Land das jahrelang die Nummer 1 der Goldförderer war, sind viele Goldminen bereits erschöpft, in anderen wird der Aufwand der Förderung immer größer. Die derzeitige Krise auch in wirtschaftlicher Hinsicht hat aber auch dazu geführt, dass einige Zentralbanken Ihre Goldreserven aufgestockt haben. Russland steht hier an erster Stelle, wobei Russlands Goldreserven vergleichsmässig klein sind verglichen mit anderen Ländern.