Chinas Regierung schränkt Goldimporte ein

Die chinesische Regierung hat Goldimporte stärker beschränkt. Sie will offenbar einer weiteren Schwächung des Yuan entgegenwirken. In der Folge stiegen die Aufpreise für Gold in China auf bis zu 46 Dollar pro Unze.

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Beim Import und Export von Gold verhängt die chinesische Regierung strenge Regeln.

Der Goldmarkt ist in heller Aufregung wegen Berichten, dass in Indien ein Verbot von Goldimporten droht. Denn das Land importiert jedes Jahr ein Fünftel der globalen Goldproduktion. Ein Importverbort würde die Nachfrage und somit den Goldpreis massiv einbrechen lassen.

Und nun geht auch China gegen Goldimporte vor. Denn die chinesische Regierung will Kapitalabflüsse ins Ausland verhindern. Wie die Financial Times berichtet, haben einige chinesische Banken nach eigenen Angaben kürzlich Probleme dabei gehabt, die Erlaubnis für Goldimporte zu erhalten.

Beschränkung der Goldimporte gegen Kapitalflucht

Chinas Regierung beschränke auf diese Weise die Ausfuhr von US-Dollar, die mit dem Goldimport verbunden ist. Die Kapitalflucht aus China hatte den Yuan zuletzt massiv geschwächt. Die chinesische Währung ist so schwach zum Dollar wie seit acht Jahren nicht mehr.

Die den Banken auferlegten Importquoten für Gold kommen gerade zu einem Zeitpunkt, wo Investoren aufgrund des schwachen Yuan gern in den sicheren Hafen Gold flüchten würden. Auch der seit Anfang November fallende Goldpreis hatte zu verstärkten Käufen geführt.

In den letzten Wochen hat das Zusammenspiel zwischen geringeren Goldimporten und stärkerer Nachfrage in China die Aufschläge auf den internationalen Goldpreis bis auf 46 Dollar pro Unze anwachsen lassen.

Normal sind laut Daten von Wind Information Aufschläge zwischen 2 Dollar und 4 Dollar. Auch der Export von Gold ist in China beschränkt. Daher war der lokale Goldpreis in der Vergangenheit auch schon niedriger als der internationale Goldpreis.

Wenn die Beschränkungen auf Goldimporte in China dauerhaft bestehen, könnte dies die Pläne des Landes infrage stellen, seinen Goldmarkt für internationale Händler zu öffnen. Dadurch wollte der weltgrößte Goldkonsument eigentlich mehr Einfluss auf den Goldmarkt und den Goldpreis erhalten.

China hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres rund 905 Tonnen Gold aus Hongkong, der Schweiz, Australien und Großbritannien importiert. Ein Großteil des importierten Goldes wird normalerweise in der Form von Schmuck wieder exportiert.