Brexit-Umfragen treiben den Goldpreis nach oben

Seit Anfang Juni ist der Goldpreis um rund 6 Prozent angestiegen. Ein Grund sind Umfragen, wonach ein Brexit wahrscheinlicher wird. Ein Brexit könnte den Goldpreis schnell um mehr als 10 Prozent ansteigen lassen.

Brexit-Umfragen treiben den Goldpreis nach oben
Grafik: goldcore.com

Eine Unze Gold kostet am Mittwochmittag 1.282 Dollar / 1.142 Euro. Noch Anfang Juni lag der Goldpreis nur bei rund 1.210 Dollar / 1.080 Euro. Ein viel genannter Grund für diesen schnellen Preisanstieg um rund 6 Prozent ist die anstehende Volksabstimmung in Großbritannien am 23. Juni über einen Austritt des Landes aus der EU.

Denn die Befürworter des Brexit liegen in Umfragen vorn. Und wenn die Briten tatsächlich für einen EU-Austritt stimmen würden, könnten andere Staaten folgen. Auch etwa in Frankreich, Spanien und Griechenland sind die EU-Befürworter heute eine Minderheit.

Investoren fliehen aber auch wegen Sorgen um das globale Finanzsystem und die Weltwirtschaft in den sicheren Hafen Gold und deshalb, weil die Zinsen für Staatsanleihen immer weiter fallen. Am Dienstag fiel sogar die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen unter 10 Prozent.

Brexit könnte Goldpreis auf 1.400 Dollar bringen

Ein Brexit könnte den Goldpreis schnell bis auf 1.400 Dollar schießen lassen, so ein Bericht von Capital Economics Ltd. vom Freitag. Ähnliche Steigerungen des Goldpreises sind auch in Euro wahrscheinlich, auch weil die Europäische Zentralbank ihre extreme Geldpolitik fortsetzt. Seit vergangener Woche kauft die EZB auch europäische Unternehmensanleihen auf.

GoldCore erwartet für die nächsten Monate einen Goldpreis von 1.379 Euro pro Unze und hält sogar 2.000 Euro für ein „konservatives langfristige Preisziel“. Grund dafür seien die extreme Geldmengenausweitung sowie politische, finanzielle und ökonomische Herausforderungen der EU. Zudem drohe eine neue Weltfinanzkrise.